Der Atlantikwall

             

Deutsche Küstenbefestigungen
in Frankreich 1940-1944

 
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Plages du débarquement

Heeresküstenbatterie Merville

 

Mit dem Bau der Heeresküstenbatterie Merville (1./AR 1716) wurde Ende 1943 begonnen. Die stützpunktartig ausgebaute Stellung befand sich östlich der Ornemündung etwa 3 Kilometer vom Meer entfernt auf einer Wiese, in der Nähe des Dorfes Merville und war mit vier leichten 10-cm Feldhaubitzen bestückt. Sie sollte den weiten Sandstrand von Franceville gegen alliierte Angreifer schützen.

 

Die Geschütze waren in Bunkern des Typs 669 untergebracht, wobei nur der östlichste davon, ein Regelbau 611, zur Nahverteidigung vorgesehen war. Minenfelder und Stacheldrahthindernisse vervollständigten die Nahverteidigung.

 

Noch als die Bauarbeiten in vollem Gange waren, wurde die Batteriestellung durch alliierte Aufklärer entdeckt. Französische Bauarbeiter mit Verbindung zur Résistance lieferten weitere Details zur Batterie Merville. Daraufhin wurde das Gelände mehrmals von alliierten Fliegern bombardiert - allerdings ohne grossen Erfolg: Anfang April 1944 wurde die Batterie kampfbereit gemeldet.

 

Am Invasionstag wurde die Batterie wiederum von Bombern angegriffen und mit über 1000 Bomben zugedeckt. Sie sollten das Gelände für angreifende Stosstrupps sturmreif schiessen. Die Masse der Bomben landete zum Leidwesen der Bevölkerung im Nachbarort Gonneville. Nur 50 Bomben landeten auf der Stellung. Die Bunker blieben aber unversehrt, weshalb sich die Alliierten beim Angriff mit heftiger Gegenwehr der Besatzung konfrontiert sahen. Nach einem kurzzeitigen Verlust wurde die Batterie noch am 6. Juni wieder von den Deutschen zurückerobert und bis Ende Juli gehalten.

 

Der Weg zum Batteriegelände ausserhalb des Dorfes von Merville ist schon von weitem gut ausgeschildert. Die Bunker befinden sich in gutem Zustand. Einer davon bietet Raum für ein kleines Museum, wo der Verteidigungskampf der Batterie nachgestellt ist: Eine ausserordentlich beeindruckende Audio-Inszinierung simuliert dabei den Gefechtslärm in nahezu Echtlautstärke. Der Besuch der Stellung ist kostenpflichtig. Ausserhalb der Hochsaison ist der Zugang zum Gelände frei, wobei das Museum dann geschlossen ist.

 

Sehenswürdigkeit

Lokalisierung

Bildaufnahmen

 

 

 09/2007

 

Chazette Alain: Atlantikwall - Le Mur de l'Atlantique en France, Bayeux: Editions Heimdal 1995, S. 265ff

 

Schmeelke Michael: Invasion D-Day 6. Juni 1944: Deutsche Befestigungen und Geschütze in der Normandie damals und heute (=Waffen-Arsenal Special Band 8), Wölfersheim-Berstadt: Podzun-Pallas 1994, S. 18ff

 

Zimmermann, R.H.: Der Atlantikwall Band 1: Von Dünkirchen bis Cherbourg, München: Schild 1996, S. 100ff

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