Der Atlantikwall

             

Deutsche Küstenbefestigungen
in Frankreich 1940-1944

 
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Plages du débarquement

Marineküstenbatterie Longues s/Mer

 

Die Marineküstenbatterie Longues (4./HKAA 1260) nördlich des gleichnamigen Ortes gehörte mit ihren vier tschechischen 15-cm-Kanonen zu den modernsten Batterien in der Normandie. Die Geschütze hatten eine Feuergeschwindigkeit von 6 Schuss pro Minute und eine Reichweite von 22.000 Metern.

 

Für die Geschütze baute die Organisation Todt ab September 1943 Bunker vom Typ M 272. Der zweigeschossige Leitstand Typ M 262 und zwei Scheinwerfer befanden sich direkt am Rande der Steilküste. Die Batterie erhielt als einzige ein mit Wechselstrom gespeistes Folge-
zeigersystem. Dadurch konnten die vom Leitstand errechneten Schusswerte für jedes einzelne Geschütz automatisch übernommen werden. Alle Kabel und Leitungen vom Leitstand zu den Geschütz-
bunkern wurden in Schächte tief in der Erde verlegt. Neben den erwähnten Geschützen besass die Batterie noch ein 12,2-cm-
Leuchtgeschütz Typ K390/1 (r), mehrere 2-cm-Flak zur Fliegerabwehr sowie das Gelände umspannende Stacheldrahthindernisse und ein Minenfeld.

 

In der Woche vor der Invasion wurde die Batterie mehrmals mit einem schweren Bombenteppich belegt. Am Invasionstag folgte dann heftiges Schiffsartilleriefeuer von der alliierten Flotte. Infolge dessen fiel die Verbindung zwischen dem Leitstand und den Geschützen aus und die Richtwerte mussten mit Hilfe von Schildern übermittelt werden.

 

Nach einem stundenlangen Feuerduell mit der alliierten Flotte, deren Geschützfeuer durch ein Flugzeug gelenkt wurde, erhielten zwei der Bunker einen Volltreffer in die Scharte. Die anderen beiden Geschütze blieben unversehrt und erwiderten bis in den Abend des 6. Juni das Feuer der Schiffe. Die freistehende 12,2-cm-Kanone wurde auf die Landungsabschnitte Gold und Omaha ausgerichtet und die dortigen Truppenanlandungen mit Feuer belegt. Am nächsten Tag musste die Batterie nach kurzem Kampf - die Nahverteidigungshindernisse waren alle zerbombt - den mit Panzerunterstützung angreifenden britischen Truppen übergeben werden.

 

Das Batteriegelände wurde 1979 umfassend gesäubert und für den Tourismus zugänglich gemacht. Mit ihren zwei unzerstörten Geschützen ist sie ein sehenswertes Unikat. Vor einigen Jahren wurde auch ein grosser Parkplatz in unmittelbarer Nähe erstellt und ein kleiner Kiosk mit Souvenirs eröffnet. Der Weg zur Batterie ist gut ausgeschildert. Wer ungestört Fotos machen möchte, der sollte frühzeitig aufbrechen, weil die Batterie eine der am besten besuchten Anlagen der Normandie ist und ständig von Dutzenden von Touristen belagert wird.

 

Sehenswürdigkeit

Lokalisierung

Bildaufnahmen

 

 

 09/2007

 

Chazette Alain: Atlantikwall - Le Mur de l'Atlantique en France, Bayeux: Editions Heimdal 1995, S. 276f

 

Desquesnes, Rémy: The German battery at Longues-sur-Mer, Cully: Editions Orep 2006

 

Schmeelke Michael: Invasion D-Day 6. Juni 1944: Deutsche Befestigungen und Geschütze in der Normandie damals und heute (=Waffen-Arsenal Special Band 8), Wölfersheim-Berstadt: Podzun-Pallas 1994, S. 25

 

Zimmermann, R.H.: Der Atlantikwall Band 1: Von Dünkirchen bis Cherbourg, München: Schild 1996, S. 112ff

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