| PAs de Calais 
                Batterie Oldenbourg 
                  
                  Die Batterie Oldenbourg war die zweifellos imposanteste Anlage 
                  im Raum Calais. Die zwei 24 cm Schiffskanonen L/50 hatten eine 
                  Reichweite von 26,7 km, einen 360°-Seitenschwenkbereich und 
                  einen eingeschränkten Höhenschwenkbereich von -5 bis +30° 
                  bedingt durch den russischen Schutzpanzer, der an beiden 
                  Geschützen belassen wurde.  
                    
                  Die Geschütze der Batterie Oldenbourg waren im September 1915 während des Ersten 
                  Weltkrieges bei Libau von deutschen Truppen erobert worden. 
                  Das ursprüngliche Kaliber betrug 254 mm, in den 30er Jahren 
                  modernisierte Krupp die Kanonen indem neue Seelenrohre mit dem 
                  Kaliber 238 mm in die Mantelrohre eingezogen wurden. Damit 
                  waren die Geschütze dem deutschen Kaliber von 24 cm 
                  angeglichen und die eigene Munition verwendbar.  
                    
                  Bis 1939 standen beide Kanonen in einer Stellung auf der Insel 
                  Borkum, nach Beginn des Zweiten Weltkrieges verlegte man diese 
                  in eine vorbereitete Stellung im Südschwarzwald, um den ab 15. 
                  Juni 1940 einsetzenden Angriff der 7. Armee auf die 
                  Maginotlinie zwischen Strasburg und Mühlhausen zu 
                  unterstützen. 
                    
                  Im Juli 1940 wurde die Batterie Oldenbourg nach Calais / Le 
                  Moulin Rouge verlegt. Bis September standen die Geschütze in 
                  offenen Bettungen, dann wurde mit dem Bau von Geschützbunkern 
                  begonnen. Für die schweren Geschütze mussten spezielle 
                  Schartenbunker entworfen werden, die den Seitenschwenkbereich 
                  auf 120° verringerten. Zur Feuerleitung standen der Batterie 
                  ein 6 m E-Messgerät, ein FmG 39 G Funkmessgerät und ein 
                  Wärmepeilgerät zur Verfügung. Bei Nachtgefechten dienten zum 
                  Ableuchten der See ein 150 cm Scheinwerfer und 17 cm 
                  Leuchtgranaten. Zahlreiche MG-Nester und kleinere 
                  Infanterie-Stützpunkte schützen die Anlage. Die Batterie war 
                  mit einem eigenen Sanitätsbunker und stark geschützen 
                  Unterkünften ausgestattet. Für den Schutz des Luftraumes 
                  sorgte eine komplette Flakbatterie mit vier französischen 
                  7,5-cm-Flakgeschützen und zwei 2,0-cm-Geschützen der 
                  Maschinenfabrik Oerlikon. 
                    
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